Agroforst & Waldweide


Die Erde heizt sich auf, Ernten verdorren in der blanken Sonne, die Artenvielfalt reduziert sich drastisch. Um diesen Entwicklungen zu begegnen, wird vermehrt darauf gesetzt, Flächen gleichzeitig für Verschiedenes zu nutzen. In sogenannten „Agroforst-Systemen“ beschatten Bäume Ackerpflanzen und reduzieren die Bodenerosion. Auf Waldweiden leben Tiere in lichtdurchfluteten Waldbereichen, erhöhen die lokale Biodiversität und den Humusgehalt der Böden.

Würdest Du Landwirtschaft im Wald betreiben?

Nein. Effizientes Arbeiten ist nur auf voneinander getrennten Flächen möglich, z.B. weil sonst manche Erntegeräte nicht mehr zum Einsatz kommen können.

Ich bin dafür, weil mit einem solchen Konzept die Landschaft am umfassendsten genutzt werden kann.

Eher nicht, weil der Wald weniger für Freizeitaktivitäten genutzt werden kann, wenn dort Tiere rumlaufen und dafür Bereiche eingezäunt werden müssen.

Nein. Der dichte Wald hat eine besondere Aura, Ästhetik und Ruhe, die dann verloren ginge.

Ich bin für vielfältige und artenreiche Flächen. Was wo sinnvoll ist, muss man je nach Standort entscheiden.

Waldweiden

Die Waldweide ist eine historische Bewirtschaftungsform, die bereits in der Jungsteinzeit betrieben wurde. Vieh, wie z.B. Schafe, Ziegen, Schweine und Rinder, wurden in den Wald getrieben, um dort Nahrung zu suchen. Durch die Beweidung und den Verbiss an Jungbäumen entstanden offene Waldlandschaften mit spärlichem Unterwuchs und wenigen großen, knorrigen Bäumen. Vor allem im Mittelalter war die Praktik der Waldbeweidung sehr weit verbreitet. Ab dem 17. Jahrhundert regelten neue Gesetze die Waldbewirtschaftung (weg von der Privatnutzung, hin zur staatlichen Verwaltung). Waldweiden sind seitdem vielerorts nicht mehr erlaubt.

Heute sind offene Waldlandschaften, wie sie durch Waldweiden entstanden sind, oft geschützt und teilweise als Naturschutzmaßnahmen gefördert, da sie von vielen, teils sehr seltenen Tier- und Pflanzenarten als Lebensraum genutzt werden. Andere Arten hingegen meiden den offenen Wald, da sie ein geschlossenes Kronendach bevorzugen. Um Waldweiden heute zu betreiben, bedarf es Ausnahmegenehmigungen. Die Nutztiere auf Waldweiden tragen dazu bei, dass es zu einer großen Strukturvielfalt im Wald und zu Humusanreicherung, also zu einem guten Waldboden kommt.

Stationen im Wald Darmstadt