Totholz im Wald


Wenn Bäume oder Teile von Bäumen absterben, nennt man dies „Totholz“. Dieses Totholz speichert CO2 und ist Lebensraum und Nährboden für verschiedene Tiere und Pflanzen. Aber Holz verliert, wenn es länger im Wald liegen bleibt, an wirtschaftlichem Wert. Zudem wirkt ein Wald mit viel Totholz für manche Menschen „unaufgeräumt“.

Was soll mit Totholz im Wald passieren?

Ich würde frisch gestürzte Bäume sofort aus dem Wald holen, weil sie nur so ihren Wert behalten.

So viele Leute können Kaminholz gut gebrauchen – deshalb finde ich, dass man zumindest große Äste und Stämme aus dem Wald holen sollte.

Das Wichtigste ist doch, dass die Wege frei und sicher sind. Daher sollten zumindest Bäume auf dem Weg zur Seite geschoben werden.

Bäume können ruhig liegen bleiben, ich klettere gern auch mal darüber und fühle mich so stärker mit der Natur verbunden.

Totholz sollte in großer Menge im Wald vorhanden sein, selbst wenn einzelne Wege nicht mehr begehbar sind.

Habitatbäume – Beitrag zur Biodiversität und CO2-Speicherung

Als Habitatbäume werden Bäume bezeichnet, die von besonders vielen oder seltenen Arten genutzt werden. Oftmals sind das alte Bäume mit Hohlräumen, wie Specht- und Astlöchern oder sogenannten „Mulmhöhlen“ (Hohlräume, die durch Fäulnis, z.B. nach Pilzbefall, entstehen). Sie dienen verschiedenen Tieren als Versteck und Brutstätte. Auch absterbende und tote Bäume können als Habitatbäume fungieren, denn sie sind wertvolle Lebensräume für z.B. viele Käfer- und Pilzarten.

Habitatbäume sind im Wirtschaftswald seltener zu finden als im naturnahen Wald, da viele Bäume in Wirtschaftswäldern gefällt werden, bevor sie alt werden können. Außerdem können Habitatbäume mit ihrem knorrigen Wuchs und hohen Totholzanteil nicht wirtschaftlich genutzt werden. Da Habitatbäume jedoch als kleine Biodiversitätsinseln im Wald einen wichtigen Beitrag zum Artenschutz leisten, werden sie oft durch Regulierungen und monetäre Förderungen besonders geschützt.

Waldbesitzer und Försterinnen entscheiden für jeden Baum individuell, ob und wann er für den Verkauf geerntet werden soll oder im Wald verbleibt. Bei großen Bäumen ab einem bestimmten Alter ist nicht nur die Abwägung zwischen wirtschaftlichem Nutzen und dem Potential als Habitatbaum relevant, sondern auch die Tatsache, dass große Bäume viel CO2 in ihrer Biomasse gespeichert haben. Sie können also im Wald als CO2-Senke und Habitatbaum dienen oder als CO2-Senke durch langlebige Holzprodukte genutzt werden.

Stationen im Wald Darmstadt